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Dürrröhrsdorf-Dittersbach als Landmusikort 2022 in Sachsen ausgezeichnet

Preisverleihung in Dürrröhrsdorf-Dittersbach mit dem Sextett des Jugendchors

Dr. Ingo Gestring, Posaunenchor Dittersbach, Dr. Tilman Schlömp, Programmleiter Landmusik, Prof. Milko Kersten, Präsident des Sächsischen Musikrats, Tobias Horschke, Gesangsverein Dürrröhrsdorf, Bürgermeister Jens-Ole Timmermann (v.l.). Foto: Dirk Häntschel.

Bürgermeister Jens-Ole Timmermann, Dr. Tilman Schlömp, Programmleiter Landmusik, Prof. Milko Kersten, Präsident des Sächsischen Musikrats (v.l.) sowie der Posaunenchor Dittersbach und der Gesangsverein Dürrröhrsdorf. Foto: Dirk Häntschel.

Die Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach in der sächsischen Schweiz füllt ihre historischen Orte und Bauten mit einem aktiven Musikleben.

Die älteste Stimme, die dort erklingt, gehört der „alten Dame“ – das ist die liebevolle Bezeichnung für die in unverfälschter Klangpracht erhaltene Orgel der Dittersbacher Kirche, die Gottfried Silbermann 1726 gebaut hatte. Doch die jüngeren Generationen lassen sich ebenfalls hören. Die Kirchengemeinde arbeitet mit verschiedenen Chören, angefangen beim elementaren Musizieren mit Schüler*innen der dritten Klasse. Der Posaunenchor Dittersbach schafft es mit eigens für ihn komponierten Werken und der Nutzung von Tablets, die junge Generation an sich zu binden. Auch der Gesangsverein Dürrröhrsdorf mit 160-jähriger Tradition bietet mehreren Generationen eine musikalische Heimat.

Die verschiedenen Gruppen und Vereine, darunter auch der Quandt-Verein, der die Arbeit des Kunstmäzens Johann Gottlob von Quandt fortsetzt, zeigen ein großes Engagement, das von der Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach unterstützt wird. Deshalb hat die Landmusik-Jury Dürrröhrsdorf-Dittersbach als Landmusikort des Jahres 2022 in Sachsen ausgezeichnet.

Zur Preisverleihung am 29. Juni in der Dittersbacher Kirche stellten sich die verschiedenen vokalen und instrumentalen Chöre vor. Prof. Martin Strohhäcker brachte die bestens erhaltene Silbermann-Orgel mit Bachs berühmter Toccata und Fuge (BWV 565) zum Klingen und erläuterte die einzelnen Register. Kantorin Gudrun Strohhäcker stellte die vokale Arbeit der Kirchengemeinde mit verschiedenen Chören vor, die alle Generationen einbezieht. Musikalisch präsentierte sich das Auswahl-Sextett des Jugendchores mit einer humorvollen Adaption des Eingangs-Allegros aus Mozarts „Kleiner Nachtmusik“.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Jens-Ole Timmermann würdigte Prof. Milko Kersten, Präsident des Sächsischen Musikrats, die musikalische Arbeit des Ortes. Er betonte, dass das gemeinsame Musizieren in Präsenz Menschen trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten und Weltanschauungen im Live-Erlebnis zueinander finden lässt und erinnerte an die Musiker*innen in der Ukraine, denen die Möglichkeit des unbeschwerten Musizierens genommen wurde. Prof. Kersten und Landmusik-Programmleiter Dr. Tilman Schlömp überreichten gemeinsam die Plakette „Landmusikort des Jahres 2022“ an Bürgermeister Timmermann. Im anschließenden Konzert stellten der Gesangsverein Dürrröhrsdorf unter der Leitung von Tobias Horschke und der Posaunenchor Dittersbach unter der Leitung von Dr. Ingo Gestring und weiteren Dirigenten alle Facetten ihres Könnens vor. Auch wenn das abschließende Konzert aus Witterungsgründen vom nahegelegenen Lieblingstal in die Dittersbacher Kirche verlegt werden musste, war die umliegende Landschaft klingend anwesend. Die Hubertuskapelle im Lieblingstal, die Wesenitzklamm und das Belvedere wurden in der viersätzigen Suite des Komponisten Traugott Fünfgeld portraitiert. Das Werk entstand eigens für den Posaunenchor Dittersbach. Neue Kompositionen, Nachwuchsarbeit, Kindermusicaltage, Vereinsorganisation mit Tablets und Apps, all das zeigt, dass Dürrröhrsdorf-Dittersbach in Bewegung bleibt.